Reinraum, Hochfrequenzschaltungen und internationale Spitzenforschung
Für das Leibniz-Institut für innovative Mikroelektronik (IHP) in Frankfurt (Oder) haben wir einen Imagefilm produziert, der uns tief in die Welt der Mikrochip-Entwicklung geführt hat. Von Dreharbeiten im Reinraum über Spezialaufnahmen winziger Halbleiterstrukturen bis hin zu mehrsprachigen Interviews mit internationalen Forschenden. Dieses Projekt hatte viele spannende Facetten.
Das IHP gehört weltweit zu den Großen, wenn’s um Chipherstellung und Hochfrequenztechnik geht. Und wir hatten die große Ehre, ganz nah ranzukommen. Denn ein Teil des Drehs fand im Reinraum statt. Ja, genau: dieser super sterile Ort, in den selbst langjährige Mitarbeitende nicht einfach so hineindürfen. Für uns bedeutete das: Komplettverkleidung, Schleusen, Luftdusche und nur die Augen blieben frei. Und trotzdem: Wir durften rein.
Unser Schlüsselmoment beim IHP...
Chips, so klein wie Staub – und genauso empfindlich
Der Dreh im Reinraum war nicht nur technisch, sondern auch inhaltlich herausfordernd. Denn wie erklärt man Prozesse, die so winzig sind, dass sie weder mit bloßem Auge noch mit Spezialoptik erkennbar sind? Staub wäre in diesem Umfeld ein Felsbrocken, sprich: absolut tabu. Die Maschinen im Reinraum sahen nicht nur futuristisch aus, sie erforderten auch eine Erzählweise, die sowohl für Laien verständlich als auch für das Fachpublikum präzise ist.
Annika war deshalb gleich doppelt gefragt, als Texterin und kurzfristig als Darstellerin: In einer Szene mussten wir improvisieren, weil keine Mitarbeitenden Zeit hatten, von ihrer Station wegzugehen. Also schlüpfte sie selbst in die Rolle und hielt einen winzigen Chip mit einer Zange ins Bild. Ganz schön praktisch, wenn man nicht nur hinter, sondern auch mal vor die Kamera springen kann.
"Wir haben hier sowas?" – Hightech Made in Brandenburg
Für uns war dieser Dreh auch eine Reise in eine Welt, die vielen verborgen bleibt. In einem der Räume herrschte gelbes Licht, nicht für den Look, sondern wegen spezieller technischer Anforderungen. Wir haben das bewusst so aufgenommen, wie es vor Ort aussah. Kein künstlicher Weißabgleich, kein Color Grading-Trick, einfach authentisch.
Dank Spezialobjektiven wie dem Laowa und einer Drehscheibe konnten wir später in einem separaten Raum auch Detailaufnahmen machen. Ein winziger Chip neben einem Centstück, perfekt ausgeleuchtet, mit Spiegelungen, um die filigrane Struktur und den Größenunterschied sichtbar zu machen. Für Technikliebhaber ein Fest, für unser Team ein weiterer Beweis dafür, was mit guter Planung und Erfahrung alles möglich ist.
Sprachvielfalt und internationale Zusammenarbeit
Besonders war auch die Vielfalt im Team des IHP. Über 20 Nationalitäten arbeiten dort zusammen: ein echter Schmelztiegel der Innovation. Das spiegelte sich auch in der Produktion wider: mehrsprachige Filme, Fachbegriffe in Englisch, anspruchsvolle Inhalte, die auf den Punkt sein mussten.
Einfach war das nicht, aber genau das macht solche Projekte für uns so spannend. Denn jedes Unternehmen tickt anders. Die Anforderungen an ein Institut wie das IHP unterscheiden sich stark von denen eines Bauunternehmens um die Ecke. Und genau das lieben wir: uns hineindenken, Lösungen finden, kreativ bleiben, auch unter Zeitdruck.
Matterport-Scan, Maschinengeheimnisse und Diskretion
Neben klassischen Filmaufnahmen kam auch unser Matterport-Scanner zum Einsatz, direkt im Reinraum. Dabei galt es natürlich, sensible Bereiche zu schützen. Manche Maschinen dürfen aus Wettbewerbsgründen nicht gezeigt werden. Kein Problem für uns: Ob beim Scan oder beim Dreh: wir wissen, wie man Inhalte gezielt inszeniert oder auch mal ausspart, wenn’s sein muss.
Diese Diskretion ist bei vielen Hightech-Unternehmen Standard. Und sie zeigt uns immer wieder, welche Spitzenforschung direkt vor unserer Haustür betrieben wird. Dinge, die man im Alltag nie sieht, aber plötzlich ganz nah kommen, wenn man durch die Kamera blickt.
Fazit: Ein Projekt, das bleibt
Wir waren mittlerweile schon in vielen Firmen, an vielen spannenden Orten, aber das IHP war wirklich etwas Besonderes. Nicht nur wegen der Technik, sondern wegen der Atmosphäre, der internationalen Offenheit, dem Vertrauen, das uns entgegengebracht wurde. Und ja: Es ist ein echtes Privileg, in Bereiche hineinzuschauen, die sonst verschlossen bleiben.
Enrico bringt es auf den Punkt: „Das war einer von den Drehs, die bleiben im Kopf.“
Und Annika ergänzt: „Man denkt immer, man kennt schon alles und dann entdeckt man doch wieder etwas Neues. Und plötzlich fährt man an dem Ort vorbei und denkt: ‚Hier war ich schon mal.‘“
Genau dafür machen wir diesen Job.